Das Köhler­handwerk wieder­belebt

Ein Kohlen­meiler ist ein mit Erde, Gras und Moos luftdicht bedeckter Holz-Haufen, der von einem Köhler in Brand gesetzt wird um Holzkohle zu erzeugen. Das Relikt eines Kohlen­meilers, wie es oft in Wäldern zu finden ist, heißt Meilerplatz.

Der aus Buchen­scheiten ca. drei Meter hoch aufgeschichtete Hügel verwandelt sich innerhalb von ca. 2 Wochen in Holzkohle. Die ganze Zeit über wird der Meiler rund um die Uhr bewacht. Um möglichst nahe am Geschehen zu sein, richtet sich Lukas Sprich für die ganze Zeit neben dem Meiler in einem eigens dafür bereit­ge­stellten Wohncon­tainer ein. Schließlich muss der glimmende Hügel regelmäßig bewässert werden, damit das enthaltene Holz kein Feuer fängt oder, was noch schlimmer wäre, abbrennt.

Im August 2015 hat Lukas Sprich damit angefangen, in seiner Heimat­ge­meinde das weitgehend ausgestorbene Köhler­handwerk wieder­zu­beleben. In die Geheimnisse eingeweiht wurde er von Peter Behringer und Franz Wunderle, die bereits in früheren Jahren in alther­ge­brachter Weise auf dem Platz oberhalb des Besucher­bergwerks Finstergrund Holzkohle herstellten.

Nach und nach fanden Lukas Sprich und seine Helfer Gefallen an ihrem neuen Hobby, obwohl dieses eine Menge Arbeit mit sich bringt. Denn für jeden Meiler müssen rund 25 Ster Buchenholz zu Scheiten aufgear­beitet und nach exakten Vorgaben aufgeschichtet werden. Die daraus gewonnene Holzkohle wird inzwischen in umwelt­freundliche Papiersäcke zu jeweils 3 und 8 Kilo verpackt und von mehreren Verkaufs­stellen im oberen Wiesental zum Kauf angeboten.

Stolz sind Lukas Sprich und seine Köhler auch auf die Förderung ihres Handwerks durch das Biosphä­ren­gebiet Schwarzwald sowie durch das Landratsamt Lörrach.